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Obschon - ganz im Stile von Baz Lurmans "Romeo & Julia" - die "Denmark Corporation"-Version von Shakespeares "Hamlet" ganz in Pop Art gehalten ist, hat es Carter Burwell vermeiden können, einen Soundtrack im MTV-Stil zu liefern. Dazu kann man aus ganzem Herzen aufatmen. Man stelle sich Shakespeares Stoff einmal mit populären Beats und E-Gitarren vor. Gitarren gibt es, aber lediglich akustische, und das ist schon mal ein Pluspunkt für den Score, der im übrigen sich - der Eindruck könnte an dieser Stelle aufkommen - nicht nur dadurch auszeichnet, dass er sich der Popmusik erwehrt in einem Film, der jene gerade provozieren könnte. Wie nicht anders zu erwarten gestaltet sich auch dieser "Hamlet"-Soundtrack überwiegend dramatisch und depressiv. Wie gewohnt nutzt Carter sehr intensiv Holzbläser, frischt das ganze aber auch gelegentlich mit Gitarre auf. Die getragenen Streicher, die sich den ganzen Soundtrack hindurchziehen, verstärken die tragische und pessimistische Atmosphäre. Es scheint, als sei Carter der richtige Mann für diese Art von Soundtrack, denn er erzeugt eine gute Stimmung, wie es ihm auch in anderen Filmen bereits gelungen ist. So lasse man sich von dieser "Hamlet"-Version nicht abschrecken, weil der Film im Jahr 2000 spielt. Es ist ein stimmungsvoller, düsterer Score, zwar ohne merkliche Höhen, aber auch ohne jeglichen Patzer. Ein getragener Stimmungs-Soundtrack, der zwar Melancholie ausdrückt, aber nicht gleich wahnsinnig macht, wie vielleicht Ennio Morricones Version.
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Ennio Morricones Soundtrack zu zeichnet sich vor allem durch das unglaublich emotionale Hauptthema aus, welches vielleicht die beste musikalische Umsetzung Hamlets darstellt (natürlich kenne ich nicht alle, aber im Vergleich mit den beiden Scores von Patrick Doyle und Carter Burwell und der Werken von Franz Liszt, Dmitri Shostakovich und Sergei Prokofjew finde ich, dass die zarte Melancholie von Ennios Streicher-Thema Shakespeares Tragödienhelden einfach am besten wiedergibt). Natürlich beschränken sich die Vorzüge des Soundtracks nicht nur darauf. Eine melancholische, geradezu depressive und verstörte Stimmung zieht sich durch das gesamte Werk, und auch wenn einzelne Tracks wie "The Banquet" oder "Dance for the Queen" dabei aus der Reihe fallen und eher höfische Musik zu verkörpern versuchen, verliert Ennios Werk nicht seinen Reiz, voller psychotischer Klänge und melancholischer Verzweiflung. Zweifellos ist dies kein Soundtrack, den man zwischendurch locker hört, vielmehr ist es ein anspruchsvolles und bewegendes Werk, was man sich anhören kann, wenn man depressiv ist, um danach noch depressiver zu sein. Es gelingt dem Komponisten eine unglaubliche, fesselnde Stimmung zu generieren, die auf jeden Fall zu dem Material passt, für dessen Film es geschrieben wurde.
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Mit "Hannibal" jagt uns Hans Zimmer mit seinem Zögling Klaus Badelt durch ungeahnte menschliche Abgründe. Die Musik zu dem bizarren und blutigen "Das Schweigen der Lämmer"-Sequel könnte kaum weniger skurriler sein. So weiss man nicht, ob manches Stück seltsame Parodie auf die Metzelei oder auch bald wahnsinnige Akzeptanz des Tun des Hannibal Lecter sein soll. Es war Hans selbst, der Ridley Scott noch während der gemeinsamen Arbeit an "Gladiator" dieses Projekt vorschlug. Er stellte sich ein "absurdes Theaterstück" vor, zu der er "so eine alt deutsch-impressionistische Musik" schreiben wollte. Da kann man sich schon vorstellen, dass man nichts zu erwarten hat, was man von Hans bislang kannte. Es ist ein Score zum fürchten und ein Score zum wahnsinnig werden ... aber auf jeden Fall ist es ein Score für geisteskranke Psychopaten.
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Warum sich Alt-Meister John Williams gerade dazu entschloss eine so fragwürdige Saga wie "Harry Potter" zu vertonen, ist wohl ein filmmusisches Rätsel unserer Tage. Vielleicht wollte er in Aussicht des Konkurrenten "Lord of the Rings" zeigen, dass man selbst für einen Kinderfilm bessere Musik als für jenes epische Werk schreiben kann; vielleicht mag er einfach nur Kinderfilme. Jedenfalls hat es dem Streifen vom kleinen besenschwingenden Zauberlehring mehr als nur gut getan, dass Johnny hier die Hand angelegt hat. Das er der Meister schlechthin ist steht außer Frage, doch auch nicht jeder Williams-Score hat deshalb gleich das gewisse brillante Thema. Nun, bei "Harry Potter" hat die Inspiration wieder zugeschlagen. Gespickt mit zauberhaften Melodien, genial wie in "Jurassic Park" (wenn auch natürlich nicht im gleichen Stil) überzeugen, dass man den Film nicht gesehen haben muss, um sich den Soundtrack zu kaufen. Allein die "Harry's Wondrous' World"-Suite ist richtig guter alter John Williams-Stil und auch der Rest des Soundtracks lässt wohl die Herzen der Fans von Johnny höher schlagen als die von Harry Potter. Kurz, treffend, prägnant: Dieser Score ist ... John Williams.
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Es ist bislang ein ungeklärtes Rätsel, welche Rolle der in den Credits ausgeschriebene William Ross in "Harry Potter 2" eigentlich spielte. Zwar ist er direkt neben John Williams aufgeführt, doch sagt er in der "Filmscoremonthly" Vol. 7, #9, es sei ein Williams-Score von Anfang bis Ende. Glauben kann man das, klingt es doch sehr deutlich nach Johnny (wobei natürlich ein William Ross auch sicher nachahmen könnte), aber da scheint sowieso einiges durcheinander gewesen zu sein. So bat der Komponist und Orchestrator William Ross, auf den z.B. "MacGyver" zurückgeht, nach dem Interview mit der "Filmscoremonthly", alle Passagen, die er über John Williams und die Arbeit am "Chamber of Secrets" geäußert hatte, zu entfernen, weil sie unter Umständen falsch verstanden werden könnten und Johnny in ein falsches Bild rücken würden. Aber wir werden uns davon nicht stören lassen und schlicht auch das konzentrieren, was niemand zerreden kann: Den Score selbst. Und der ist wieder schön, wie man ihn von John Williams erwarten kann. Neben seinen ohrwurmigen Themen aus dem ersten Teil führt er auch neue ein, wie gleich als zweites "Fawkes the Phoenix". Insgesamt ist der Soundtrack ein John-Williams-Score schlechthin. "Gilderoy Lockhart" erinnert z.B. mit dem klassischen Schuss Johnny-Humor an Filme wie "Indiana Jones". Dabei ist die Musik im Gegensatz zu dem kurz davor komponierten "Minority Report" im Ganzen angenehm zu hören, solide Arbeit des Meisterkomponisten, die dem Zauber von "Harry Potter & the Sorcerer's Stone" in nichts nachsteht, dafür auch weniger experimentierfreudig ist. Es ist eben das durchgängig gute Werk eines erfahrenen Komponisten, und dass Wohlklang der Neuerung vorgezogen wird ist ja auch nur passend für einen Film dieser Art. Und wenn man dann abschließend "Harry's Wondrous World" zu hören bekommt, ist man rundum zufrieden mit der CD, die zwar kein Leuchtturm in Johnnys Karriere ist, aber richtig gute Williams-Qualität. Das nächste Mal wird Johnny den milchgesichtigen Zauberbubi erst 2004 begleiten, dann in "Harry Potter & the Prisoner of Azkaban". Wir sind gespannt.
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Das ist ein absolut freakiger Soundtrack. Schon ohne die vielen abgefahrenen zusätzlichen Titel, die noch aus Elliots Feder stammen, wäre es schwer genug "Heat" zu bewerten. Doch neben dem ausgesprochen unkonventionellen Score gibt es auch noch jede Menge alternative Songs, so dass diese CD insgesamt eine ungewöhnliche Scheibe ist, bei der man nach dem ersten Hören nicht so recht weiß, was man damit anfangen soll. Daran hat Elliots Musik maßgeblichen Anteil. Zweifellos passt sich diese perfekt in den Film. Der rauhe Stil mit psychodelischem Orchester, verzerrten Gitarren, Synthi-Effekten und Drums setzt virtuos das Bild einer hoffnungslosen Stadt um. Dabei bewegt sich Elliot fern von dem, was man als Filmmusikhörer so gewohnt ist, nicht ohne eine gewisse Faszination zu erzeugen. Dennoch wird man diesen Soundtrack entweder lieben oder damit gar nichts anfangen können, obgleich er nach mehrmaligem Hören immer interessanter wird. Liebe auf den ersten Blick findet bei "Heat" niemand, aber für jene, die sich gern mal auf ungewöhnlichen musikalischen Pfaden bewegen, sollten es hier vielleicht mal riskieren.
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Die Vertonung der „Hercules"- und „Xena"-Serien ist quasi der Hauptberuf von Joseph LoDuca. Mehrere Sammlungen seiner Musik zu den Geschichten des muskelbepackten, grundgütigen und stets moralischen Testosteron-Helden und der mit düsteren Vergangenheit behafteten, aber trotzdem grundgütigen und meist moralischen, vollbusigen Xena sind bereits im Handel erschienen, die erste war wohl „Hercules - The Legendary Journeys", die die Musik zu den Episoden „Hercules and the Circle of Fire", „... and the Lost Kingdom", „... and the Amazon Women" und „... and the Underworld" beinhaltet. Josephs typischer Stil, der reichlich Percussions und eine Vielzahl von auch nicht-orchestralen Instrumenten beinhaltet, kommt hier voll und ganz zum Tragen. Dabei lässt der Komponist auch vokale Elemente nicht zu kurz kommen. Insgesamt hinterlässt das ein Bild von schlichter, aber wirkungsvoller Komposition, wobei die Qualität der einzelnen Stücke stellenweise beträchtlich auseinandergeht. So gibt es überaus stimmungsvolle Stücke, aber auch schrecklich nervtötende Spannungs-Tracks. Dem kundigen Hörer wird auffallen, dass Joseph offenbar Basil Poledouris-Fan ist. So erinnern einige Passagen stellenweise sehr sehr deutlich an „Hunt for Red October" und auch an „Conan".
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Natürlich, John Williams ist der Filmkomponist schlechthin. Sein markanter Stil prägt einige der größten Filme aller Zeiten. Doch gerade das verschafft stellenweise den Eindruck, dass irgendwie seine Scores alle gleich klingen ... eben nach John Williams. Und irgendwo im Mittelfeld der stereotypischen Johnny-Scores reiht sich auch "Hook" ein: Mit einem überzeugenden Hauptthema und komplexem Orchester, welches verschiedenste Stimmungslagen auszudrücken vermag. Und auch wenn es ein weiteres Mal typischer John Williams ist, kann man sich diesem Soundtrack doch nicht verschließen, denn es ist einfach stocksolide und macht Spaß beim Hören - zumal die Grundstimmung dem Film angemessen eine recht lockere ist. Außerdem ist natürlich der schöne Piratenjingle richtig zum mitmarschieren. Viel mehr vermag ich auch gar nicht zu sagen. Wer John Williams mag, macht mit "Hook" keinesfalls einen Fehlgriff. Wer aber genug vom alten Johnny hat, der greife lieber zu den wirklich brillanten Werken seinerseits.
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„Das Geisterhaus" ist wohl ein von melancholischer, wenngleich nicht zwangsläufig tragischer Soundtrack, der von den ersten Takten an den Hörer in seine ewig-traurige Atmosphäre zieht. Es ist die Musik eines Dramas, so passend sie nur sein kann. Sowohl das oftmals klarinettengeführte Orchester als auch die „Gastspiele" der Gitarre oder des Klaviers fügen sich zu einem stimmigen melancholischen Ganzen zusammen, was nicht nur den Film rettet, sondern ihm gar erst richtig ein Gesicht gibt. Zweifellos ist es Hans einmal mehr gelungen, Gefühl in einen Film hineinzubringen. Sein Gespür geht gar so weit, dass es den Film erst irgendwie sehenswert macht, so langatmig er auch sein kann.
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Auch wenn man hinter seinem Namen anderes vermuten könnte, scheint Basil Poledouris der russischen Sprache nicht mächtig zu sein. Immerhin benötigte er für die Chortexte in „The Hunt for Red October" einen Russisch-Übersetzer. Die Musik machte er dafür natürlich alleine. Und das orchesterdominiert, wobei auch russische Chöre nicht gerade spärlich verwendet wurden. Ein wenig Synthi und fertig ist auch der Score. Ein interessanter Mix aus verschiedenen Elementen und ein starkes russisches Hauptthema, bei dem man zwar beim Mitsingen Schwierigkeiten bekommen wird, was dafür aber auch um so besser klingt.
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